Wir sind mittlerweile richtige Profis, wenn es um das Wandern mit Kindern geht. Unser großer Weltenbummler (13) hat schon einige der schönsten Wanderwege auf der ganzen Welt bewandert. Und auch das kleine Reisemädchen ist mit ihren zwei Jahren gut rumgekommen. Mittlerweile wohnen wir in Norwegen und die Natur liegt direkt vor unserer Tür.
Planst du deine erste Wanderung mit Kindern? Dann gibt es bei der Wahl des Wanderweges einiges zu beachten. Wer zum Beispiel noch nie eine Bergwanderung unternommen hat, solltest nicht gleich mit Kind in der Kraxe einen Zweitausender besteigen. Wähle einen Weg, der für dich auch mit schwerem Gepäck machbar ist.
Ein wenig anspruchsvoll darf die Strecke allerdings schon sein. Es gibt nichts Langweiligeres für Kinder als einen Spaziergang auf Forstwegen und Zufahrtsstraßen. Schmale und verschlungene Wanderwege durch den Wald, und Trampelpfade über Stock und Stein, sorgen hingegen für die nötige Abwechslung.
Kinder lieben auch Wanderwege entlang von Bächen und Flüssen und gehen gerne über Brücken und Holzbohlen. Und wenn ihr unterwegs an einem Spielplatz oder einer Hütte vorbei kommt, ist es umso besser: Mit Kaiserschmarrn lässt sich die Laune der Kleinsten verlässlich wieder aufbauen. Damit keine Langeweile aufkommt, sollte die Wanderstrecke abwechslungsreich und spannend sein.
Auch bei der Streckenlänge gibt es einiges zu beachten. Laufen deine Kinder schon selbst? Dann suche eine nicht zu langen Weg aus. Mit ausreichend Spielpausen kann zum Beispiel ein 5-Jähriger entspannt 10 Kilometer am Tag laufen.
In vielen Regionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es unzählige Erlebnispfade und Kinderwanderwege. An diesen speziellen Wegen sind Spiel- und Lernstationen aufgebaut, die beim Wandern für Abwechslung sorgen. Kinder lieben Erlebnispfade sehr und während die Kleinen spielen und erkunden, können die Eltern die Landschaft genießen.
Wir haben schon viele solcher Wanderwege für Kinder kennenlernen dürfen. Zum Beispiel gibt es in Tessin auf dem BoBosco Weg riesige Murmelbahnen, im Käfertal in Österreich sorgen Ziehfähre und Kneippanlage für Spaß beim Wandern und auf dem Märchenpfad Bischofswiesen im Berchtesgadener Land könnt ihr anhand aufwendig geschnitzter Holzfiguren, Märchen erraten.
Der Spruch “der Weg ist das Ziel” funktioniert bei den Kleinen nicht so gut. Kinder brauchen etwas Greifbares vor Augen, damit sie wissen, wann die Wanderung vorbei ist und stolz auf sich sein können, wenn sie den ganzen Weg zum Beispiel selbst gelaufen sind. Jede Wanderung sollte zu einem Ziel führen: sei es eine Hütte, eine Eisdiele, ein schöner Badesee oder ein Wasserfall.
Wenn die Luft beim Wandern raus ist, helfen kleine Spiele, die Motivation zu halten. Unsere kleine Maus liebt es, wenn wir für sie “Tunnel bauen”. Dabei läuft einer von uns ein paar Meter vor und stellt sich breitbeinig auf dem Wanderweg auf. Während das Kleinkind durch den Tunnel geht, wird vom zweiten Erwachsenen weiter vorne schon ein weiterer Tunnel gebaut. Ihr glaubt gar nicht, wie weit wir dank diesem Spiel schon gewandert sind.
Und dann gibt es da noch die klassischen Spiele wie “Ich sehe was, was du nicht siehst”, “Wer sieht zuerst den nächsten … (Wanderer, Pilz, Käfer)?, “Wer sieht zuerst etwas...(Rotes, Grünes)”?
Für größere Kinder kann ich euch “Zielwerfen” empfehlen. Dabei wird versucht, mit einem kleinen Stein oder Stock ein Ziel auf dem Wanderweg zu treffen. Wer ist am nächsten dran?
Auch Versteckenspielen ist beim Wandern möglich. Dabei gehen Mama oder Papa ein Stück vor und verstecken sich am Wegesrand.
Größeren Kindern kannst du auch eine alte Plastiktüte und Handschuhe oder eine Holzgrillzange in die Hand drücken und sie bitten, beim Wandern den Plastikmüll am Wegesrand einzusammeln. Kaum zu glauben, aber auch das macht vielen Kindern jede Menge Spaß und sie tun dabei auch noch etwas Gutes für die Umwelt.
Der Wanderweg ist sauber, aber die Kleinen möchten trotzdem etwas sammeln? Dann kommt hier mein Geheimtipp! Sucht euch vor der Wanderung einen leeren Eierkarton und beklebt den Deckel jeweils über den einzelnen Fächern mit kleinen Bildern von einem Tannenzapfen, Tannengrün, Blume, Eichel, Kastanie, Moos, Stein und anderen Dingen, die ihr bei eurer Wanderung findet. Die Kinder haben in der Regel einen Riesenspaß den Eierkarton beim Wandern mit den Fundstücken aus dem Wald zu füllen. Wer bekommt seinen Karton ganz voll?
Was bei uns auch sehr gut ankommt, ist das Geschichtenerzählen. Einer fängt mit der Quatschgeschichte an, und wenn er nicht mehr weiter weiß, springt der andere ein und führt die Geschichte fort. Das geht auch wunderbar mit größeren Kindern und dabei kommen sehr lustige Storys zustande.
Kinder brauchen immer etwas zu tun und wollen beschäftigt und bespaßt werden. So vergeht die Wanderzeit wie im Flug.
Wer mit Baby oder Kleinkind wandern geht, braucht eine spezielle Trage oder Kraxe, wetterangepasste Kleidung und gute Schuhe, wie beispielsweise die tollen Allrounder von Affenzahn, die nicht nur super für den Alltag sind, sondern auch perfekt geeignet für unsere Wanderstrecken.
Wer an Wanderschuhe denkt, hat sicherlich klobige, schwere und hohe Wanderstiefel im Kopf. In Outdoorgeschäften wurde uns oft zu solchen Schuhen geraten. Trittsicherheit, Knöchelschutz und gutes Profil sollten sie haben, wurde uns gesagt. Doch das ist absoluter Quatsch. Mit solchen hohen, schweren Wanderschuhen läuft man nämlich wie auf Stelzen. Nachdem bei unserer ersten Wanderung durch Schweden meine Achillessehne beim Wandern angefangen hat zu quietschen wie ein ungeöltes Scharnier (ganz ehrlich...das ist möglich) und ich mehrere Male umgeknickt bin, bin ich auf Barfußschuhe umgestiegen. Das ist schon 10 Jahre her und mittlerweile trägt unsere ganze Familie Barfußschuhe, egal ob zum Wandern, zur Schule oder in der Kita. Umknicken mit Barfußschuhen ist nämlich so gut wie unmöglich. Zudem spürst du den Boden, auf dem du gehst, viel besser, was sich auf die gesamte Körperhaltung positiv auswirkt.
Was auf einer Wanderung auch nicht fehlen sollte, sind ausreichend Essen und Getränke, eine Tüte für die vollen Windeln und Müll, den du am Wegesrand findest. Verbandsmaterial und Wechselsachen für die Kleinen nicht vergessen.
Auch bei der richtigen Kleidung gibt es einiges zu beachten. Scheint die Sonne? Dann packt die Sonnencreme ein. Die Sonnenstrahlen im Gebirge werden oft unterschätzt. Bei Regenwetter dürfen Regensachen nicht fehlen. Bedenke auch, dass die Temperaturen in den Bergen oftmals einige Grad kühler sind. Babys und Kleinkinder, die noch viel getragen werden, bewegen sich wenig und müssen gerade jetzt im Herbst noch wärmer eingepackt werden. Wir schwören auf Merinowolle als erste, Fleece als zweite und winddichten Softshell Einteiler oder Hardshell bei Regen als dritte Bekleidungsschicht für Kleinkinder. Sinken die Temperaturen auf unter 13 Grad, halten Mütze und Handschuhe Kopf und Hände warm.
Wenn dir der Beitrag gefallen hat und du noch mehr von Alexandra lesen, lernen und erfahren möchtest, schau auf ihrem wunderschönen Reiseblog oder ihren Social Media Kanälen vorbei, wo sie ihre Leser und Follower an ihrem Leben teilhaben lässt. Ihr Alltag mit Baby und Teenie und ihr Leben in Norwegen gehören genau so zu ihren Inhalten wie die wunderschönen Reisen. Levartworld ist einer der erfolgreichsten Familien- und Reiseblogs in Deutschland und eine Inspirationsquelle für wundervolle Orte und ein buntes, fröhliches Leben.