Öfter mal was Neues ausprobieren? Klar, aber bitte nicht zur Weihnachtszeit. So experimentierfreudig wir den Rest des Jahres auch sind, so sehr lieben wir es in der Weihnachtszeit, familiäre Rituale und nationale Brauchtümer zu pflegen. Dabei lohnt sich auch der Blick in andere Länder: Hier finden sich viele Anregungen, die Weihnachtszeit in diesem Jahr Mal ein wenig anderes zu gestalten.
Wem Würstchen mit Kartoffelsalat, Gans mit Klößen oder Raclette zu langweilig ist, sollte einen Blick nach Südafrika wagen: Hier stehen nämlich frittierte Raupen auf der weihnachtlichen Speisekarte. In Dänemark hat es vor allen der Nachtisch in sich: Es gibt Milchreis, in dem eine Mandel versteckt ist. Wer sie findet, bekommt ein Geschenk. Und während wir hierzulande oft viel Zeit in die Vorbereitung eines aufwändigen Weihnachtsmenus stecken, lassen sich die Japaner lieber bekochen: In vielen japanischen Familien ist es zur Tradition geworden, an den Weihnachtsfeiertagen paniertes Hühnchen essen zu gehen – im Fast Food Restaurant. Zugegeben: Nicht die romantischste, aber wahrscheinlich die unaufwändigste Art, sein Weihnachtsessen zu genießen.
Weihnachten ohne Bescherung? Nicht auszudenken! Doch gibt es große Unterschiede, wer die Geschenke bringt und wann die große Päckchenschlacht stattfindet. Im katalanischen Teil Spaniens spielt dabei ein Baumstamm eine ganz besondere Rolle: Vom 8. Dezember bis Heiligabend wird der „Tió de Nadal“ (ein Baumstamm mit aufgemaltem Gesicht) von den Kindern mit Früchten und Brot versorgt. Eine Decke soll den Baumstamm vor Erkältung schützen. An Heiligabend tauschen die Eltern die Gaben der Kinder dann gegen Geschenke aus.
Etwas länger gedulden müssen sich die Kinder in vielen Ländern Osteuropas: Hier gibt es erst Anfang Januar Geschenke. In Russland bringt diese Väterchen Frost. Am ausgiebigsten feiern übrigens die Schweden das Weihnachtsfest: Hier beginnt das „Juulfest“ mit dem Luciatag am 13.12. und dauert einen Monat lang.
Während bei uns viele ihr Zuhause vor den Festtagen nochmal richtig auf Vordermann bringen, sperren die Menschen in Norwegen ihre Besen und Wischmopps zur Weihnachtszeit sicher weg. Schließlich möchte man vermeiden, dass böse Geister die Putzgeräte entwenden und darauf durch die weihnachtlichen Lüfte reiten. Die Liste skurriler Weihnachtsbräuche ist lang: So fahren die Menschen in Venezuelas Hauptstadt Caracas beispielsweise auf Inlinern zur Weihnachtsmesse. In Australien wird traditionell in Badehose am Strand gefeiert – mit Plastiktannen und Weihnachtsmännern auf Wasserski. Und in Finnland geht die Familie vor Bescherung und Festessen erstmal eine Runde geschlossen in die Sauna – da wird dann auch dem letzten Weihnachtsmuffel warm ums Herz.